Fusionsfachtagung
„Herausforderung KinderSCHUTZ“
Es ist vollbracht - die Geburtsstunde der DGfPI !!!
...notariell beglaubigt!
Nach langjährigen Gesprächen ist der Bundesverein zur Prävention von sexuellem Missbrauch an Mädchen und Jungen e.V. am 08.05.2009 mit der Deutschen Gesellschaft gegen Kindesmisshandlung und -vernachlässigung (DGgKV) e.V. fusioniert.
Beide Vereine schlossen sich zur DGfPI – zur Deutschen Gesellschaft für Prävention und Intervention bei Kindesmisshandlung und -vernachlässigung e.V. zusammen, um die Kräfte zu bündeln und gemeinsam stark für den Kinderschutz zu werden.
Der Akt der Fusion wurde in eine Fachtagung gebettet, die neben einem Festvortrag von Prof. Dr. Barbara Kavemann eine Podiumsdiskussion und einen Mitgliederdialog beinhaltete.
"Besonderer Dank gilt Prof. Dr. Barbara Kavemann (Festvortrag / Podiumsdiskussion), den TeilnehmerInnen der Podiumsdiskussion: Prof. Dr. Silke Gahleitner, Arthur Kröhnert, Werner Meyer-Deters, Sigrid Richter-Unger, Klaus Theißen, dem Moderator der Podiumsdiskussion Axel Bulthaupt, dem Fotografen Hannes Deters und den MusikerInnen von Jazz Thing.
Wir möchten uns bei allen TeilnehmerInnen für die zahlreichen Glückwünsche, die positiven Rückmeldungen und die aktive Beteiligung bedanken. Vielen Dank, dass Sie mit Ihrer Hilfe zu diesem unvergesslichen Tag beigetragen haben!
Festvortrag Prof. Dr. Barbara Kavemann
Download der Powerpoint-Datei [440 kB]
Ein- und Ausblicke: Der neue Verein!
Im Rahmen unserer Fusionsfachtagung hatten die anwesenden Mitglieder Gelegenheit, uns Anregungen für die zukünftige Vereinsarbeit zu geben. Diese wurden in Stichworten auf DIN A 4 Seiten notiert und anschließend an einer roten Leine aufgehängt, welche symbolisch den „Roter Faden“ für die Startphase der neu gegrün deten Deutschen Gesellschaft für Prävention und Intervention bei Kindesmisshandlung und -vernachlässigung darstellte.
Die von unseren Mitgliedern angeregten Themen für die Arbeit der DGfPI wurden stichwortartig erfasst und nachstehend von mir thematisch geordnet und – wo sinnvoll – ausformuliert, ohne, mit der Anordnung eine bestimmte Reihenfolge vorgeben zu wollen. Sofern inhaltliche Missverständnisse erkennbar werden, freut sich der Vorstand über Korrekturen der WortmelderInnen.
Diese Beiträge der Mitglieder werden u. a. Gegenstand der nächsten Vorstandssitzung sein. Über die Ergebnisse der Vorstandsberatungen wird im geschützten Mitgliederbereich auf unserer Homepage informiert.
Werner Meyer-Deters
Geschäftsführender Vorstand
Themenkreise
POLITIK
- Kinderrechte Grundgesetz
Die DGfPI sollte sich für die verbesserte Rechtstellung des Kindes durch die Aufnahme ins Grundgesetz (s. Ausführungen von H.-A. Blumenstein) einsetzen. - Bundesebene Politik
- Verbandsposition entwickeln
- Einbringung in gesetzliche Verfahren
- Interne Diskussion, politische Themen den Mitgliedern spiegeln
Es wird erwartet, dass die DGfPI zu zentralen Fragen von Kinderrechten und der Gesetzgebung, Positionen erarbeitet und sich in die politische Diskussion einbringt. - Zeugenbegleitung
Die DGfPI sollte möglichst zeitnah Ausbildungen für gerichtliche ZeugenbegleiterInnen entwickeln und anbieten. - Rechtliche Fragestellungen – Vertrauensschutz
Die DGfPI sollte zu Fragen der gesetzlichen Änderungen der Schweigepflicht für helfende Berufe Stellung beziehen. - Europa-Ebene
Die Bedingungen und Möglichkeiten der europäischen Ebene sollten berücksichtigt und u.a. hinsichtlich der finanziellen Förderungsmöglichkeiten ausgeschöpft werden.
VORSTANDSARBEIT UND ZEITSCHRIFT
- Mediale Öffentlichkeit für Problemstellungen herstellen (Bsp. Beugehaft)
Die DGfPI sollte u.a. zu einer angedrohten Beugehaft Position beziehen. - Transparenz u. Grenzen Vorstand verdeutlichen
Der Vorstand sollte seine Arbeit gegenüber den Mitgliedern stets transparent gestalten und die Grenzen seiner Möglichkeiten deutlich machen - Themenvielfalt
Die DGfPI sollte ein breites Spektrum an Kinderschutzthemen (insbesondere auch häusliche Gewalt, Misshandlungen, Vernachlässigung) abdecken. - Aktive Vereinigung
Die Vereinigung der beiden am 8. Mai verschmolzenen Vereine ist nicht abgeschlossen, sondern ist ein jetzt umzusetzender Prozess in Verantwortung des neuen Vorstandes - Zeitung „Prävention“ – wie geht es weiter
Als besonders dringlich wurde die notwendige Klärung des Profi ls der Zeitschrift der DGfPI bezeichnet, wobei die jeweiligen Stärken der „Interdisziplinären Fachzeitschrift und der „Prävention“ möglichst zusammengebracht werden sollen. - Mitgliedsinstitutionen Deutschland
Den Mitgliedern sollen auf der Homepage auch die anderen Mitgliedsorganisationen bekannt gemacht werden. Dies ist in Form einer Landkarte angedacht. - Größter gemeinsamer Nenner
Gemeinsame Stellungnahme der DGfPI erfordern eine Klärung unterschiedlicher Interessen: Klärung kleinster/größter gemeinsamer Nenner der Mitglieder: - Forum für funktionale Strategien
Bewährte Konzepte sollen weiter verbreitet werden. Das Rad muss nicht jedes Mal neu erfunden werden.
ÖFFENTLICHKEITSARBEIT
- Ziele auf der Homepage
Die Ziele der DGfPI sollen auf unserer Homepage attraktiv dargestellt werden. - Bekanntwerden der neuen Gesellschaft
Es wird eine stärkere Medienpräsenz gewünscht. - Erwachsene Opfer
Die DGfPI sollte sich auch für Arbeit mit erwachsenen Opfern öffnen, die Hilfe benötigen, weil sie in ihrer Kindheit sexuell missbraucht, misshandelt oder vernachlässigt wurden. - Buchreihe
Es wurde angeregt, dass die DGfPI mittelfristig eine eigene Fachbuchreihe herausgeben könnte und dabei mit dem DonnaVita-Verlag zusammen arbeitet.
TAGUNGEN UND FORTBILDUNGEN
- Tagungen zu einem Thema mit verschiedenen Professionen
Es wurde angeregt, ein Thema in den Vordergrund zu stellen, das aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet wird, z.B. medizinische, pädagogische Sicht. - Fortführung: Werkstattgespräch – Vernetzungstreffen
Die auf spezialisierte Arbeitsfelder bezogenen Werkstattgespräche, die zugleich eine bedeutende Vernetzungsfunktion haben, haben sich bewährt und sollten umfassender etabliert werden; nicht nur für Fachleute, die mit sexuell übergriffigen Minderjährigen arbeiten. - Fortbildung: Opferarbeit
- Migration
- Trauma – Gender-Aspekte
- Multiple Traumata
Es wurde erwartet, dass dringend – ähnlich umfassend wie für Täterarbeit – eine breit angelegte Fortbildungsreihe für die Arbeit mit Opfern konzipiert wird und dabei Gender- und Migrations-Aspekte durchgängig berücksichtigt werden. Es wurde darauf aufmerksam gemacht, dass die Traumatisierungen der Kinder zumeist multipel sind, und diese Tatsache im Curriculum der Fortbildung berücksichtigt
werden muss. - Konzepte für Fortbildungen – Anbindung an Hochschule
Die DGfPI-Fortbildungen sollten möglichst in Zusammenarbeit mit Hochschulen konzipiert und ausgerichtet werden. - Zertifizierung Fortbildungen
Es sollte versucht werden, eine möglichst anerkennungsfähige Zertifizierung für diese (und die anderen) Fortbildungen anzustreben - Ergebnisse Forschung – Praxis Austausch
In den Fortbindungen und zu Fachtagungen der DGfPI ist es von großer Bedeutung und entspricht unserer satzungsgemäßen Aufgabe, für den Transfer von neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen in die Kinderschutzpraxis Sorge zu tragen und WissenschaftlerInnen anzuregen, brennende Fragen aus der Praxis zu beforschen. - GutachterInnen, StaatsanwältInnen, RichterInnen etc. –
Forum zum Austausch anbieten - Fortbildung FamilienrichterInnen
In geeigneter Form sollte weiterhin versucht werden, attraktive Veranstaltungen für JuristInnen auszurichten, die sich für den Kinderschutz engagieren. Insbesondere für FamilienrichterInnen sind Fortbildungsangebote wichtig. - Fachtagung Antragsqualität und Zeitmanagement für kleine Vereine
Es wurde angeregt, für Fachstellen und Initiativen Fortbildungen zum Zeitmanagement und zu Finanzierungs- und Förderungsanträgen auszurichten, die für Mittelbeantragungen bei unterschiedlichen öffentlichen und privaten Institutionen qualifiziert. - Schutz vor sekundärer Traumatisierung
- Psychosoziale Begleitung MitarbeiterInnen
Es wurde angeregt, regelmäßig als besonderes Angebot ein „Wohlfühl-Seminar“ für FachkollegInnen anzubieten, dass der burn-out-Prophylaxe dienen soll. - Vereinsinterne Ausschreibung Tagungen
Wie bereits erfolgt, sollen Tagungen auch weiterhin ausgeschrieben werden:
Mitglieder unterstützen die DGfPI bei der inhaltlichen Ausgestaltung.
Impressionen
An einem wichtigen Ziel angekommen
Verabschiedung Silke Noack (Bundesverein)
Verabschiedung Albrecht Stange (DGgKV)
Vorstellung VorstandskandidatInnen
Grußwort [PDF, 60kB] der Frau Ministerin Ursula von der Leyen,
verlesen von Karl-Heinz Struzyna (BMFSFJ)
Festvortrag Prof. Dr. Barbara Kavemann
Podiumsdiskussion
Im Dialog mit unseren Mitgliedern: Erwartungen, Wünsche, Anregungen…
Unsere Gäste
Ein besonderes Dankeschön an unsere Förderer:
Britta Singer und Rolf Rohloff, Hilfe für Kinder e.V.
sowie Michael Gessler von der Auerbach Stiftung