BeSt - Eröffnung 2015
Bundesweites Modellprojekt 2015 - 2018 zum Schutz von Mädchen und Jungen mit Behinderung vor sexualisierter Gewalt in Institutionen

Am 22.06.2015 eröffnete der Staatssekretär im Bundesfamilienministerium, Ralf Kleindiek gemeinsam mit der Beauftragten der Bundesregierung für die Belange behinderter Menschen, Verena Bentele und dem Missbrauchsbeauftragten der Bundesregierung, Johannes-Wilhelm Rörig das neue Modellprojekt.
Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig begrüßte den Start des neuen Modellprojekts:
„Studien belegen, dass Kinder und Jugendliche mit Behinderung den Gefahren sexualisierter Gewalt in besonderem Maße ausgesetzt sind. Sie sind auf Hilfen im Alltag angewiesen, emotional oft von ihren Bezugspersonen abhängig, und meistens fällt es ihnen schwer zu widersprechen. Deshalb ist es wichtig, die Präventions- und Interventionsarbeit in den Einrichtungen zu stärken. Für mich ist das Projekt ‚Beraten und Stärken‘ ein wichtiger Baustein im Gesamtkonzept zum Schutz von Kindern vor sexueller Gewalt.“
Die Beauftragte der Bundesregierung für die Belange behinderter Menschen, Verena Bentele, unterstreicht:
„Mädchen und Jungen mit Behinderung müssen mit allen geeigneten Maßnahmen vor Ausbeutung, Gewalt und Missbrauch geschützt werden. Damit die Artikel 7 und 16 der UN Behindertenrechtskonvention wirksam umgesetzt werden, sind umfassende Schutz- und Präventionsmaßnahmen von hoher Wichtigkeit. Mädchen und Jungen mit Behinderung durch Empowerment zu stärken, halte ich deshalb für unverzichtbar. Kinder sind unsere Zukunft, diese Zukunft müssen wir schützen und stärken.“
Der Unabhängige Beauftragte für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs, Johannes-Wilhelm Rörig, erklärt zum Auftakt in Berlin:
„Schutzkonzepte sind in allen Einrichtungen, denen Kinder anvertraut sind, dringend erforderlich. Besonders dort, wo Kinder sehr hilfebedürftig sind oder sich nur schwer mitteilen können, stehen wir bei der Prävention von sexueller Gewalt vor besonderen Herausforderungen. Wir wissen, dass Mädchen und Jungen mit Behinderungen ein erhöhtes Risiko tragen, Opfer von sexueller Gewalt zu werden. Ich bin froh, dass das Modellprojekt jetzt startet und dazu beitragen wird, spezifische Erkenntnisse für die Entwicklung und Umsetzung von Schutzkonzepten für diese besonders schutzbedürftige Gruppe weiter zu verbessern."